Bild: Reinhard und Carsten Eimers

Süße Rüben vom Niederrhein

Im knapp 60 km von Krefeld entfernten Hamminkeln baut der Betrieb „Eimers & Eimers GbR“ nun schon in der dritten Generation verschiedenste Gemüsesorten an. Seit neun Jahren gehört hierzu auch die Pastinake. Die äußerlich fast nur durch die Größe von der Pastinake zu unterscheidende Wurzelpetersilie füllt bereits seit 2002 die Felder des Familienbetriebs.

Aus Klein mach Groß

Jeder fängt mal klein an. So auch der Familienbetrieb „Eimers & Eimers GbR“ aus dem niederrheinischen Hamminkeln.

Reinhard Eimers, der ältere der beiden heutigen Betriebsleiter, blickt auf eine fast fünfzigjährige Geschichte zurück. „Nachdem meine Eltern Friedrich und Adele jahrelang einen typischen Gemischtbetrieb geführt hatten, wagten sie 1968 einen neuen Schritt in Richtung Gemüseanbau und legten damit den Grundstein für den heutigen Betrieb.“ Lediglich 0,25 ha Fläche standen für die – letztendlich erfolgreichen – ersten Versuche der Möhren-Anzucht zur Verfügung. 
Im Laufe der Jahre wurde eine Spezialisierung auf Gemüse immer deutlicher: „Wir schafften die Milchviehhaltung und später die Bullen- und Schweinemast ab. Dafür weiteten wir immer wieder das Sortiment und die Fläche für den Gemüseanbau aus.“ Aus dem 0,25 ha großen Möhrenfeld ist somit ein mittlerweile 69 ha großes Gebiet geworden, das entspricht fast 100 Fußballfeldern.

Schon 2002 voll im Trend

Food-Experten sind sich einig: Pastinaken und Petersilienwurzeln erfreuen sich in der deutschen Küche immer größerer Beliebtheit. Diese Entwicklung sahen Reinhard Eimers und sein Sohn Carsten schon vor fünfzehn Jahren und begannen frühzeitig mit dem Anbau von Wurzelpetersilie.
Im gleichen Jahr gründeten sie gemeinsam die „Eimers & Eimers GbR“, die die ehemalige „Friedrich & Reinhard Eimers GbR“ ablöste. 2008 folgte schließlich der Anbau von Pastinaken.
Heute nehmen die Wurzelpetersilie und die Pastinake zusammen eine Anbaufläche von 8 ha ein. Damit kommen sie zwar nicht gegen 16 ha Porree und erst recht nicht gegen die 45 ha Möhren an, aber eine steigende Nachfrage hat ja bekanntlich auch ein wachsendes Angebot zur Folge.

„Ich war schon immer ein großer Fan der Pastinake. Für mich war es nur eine Frage der Zeit, bis es zum ‚Comeback‘ kommt.“ – Carsten Eimers, Betriebsleiter

(Foto @Eimers&Eimers)

(Foto @Eimers&Eimers)

Vom Feld in den Markt

Die Aussaat der Rüben beginnt Mitte März und zieht sich über zwei Monate. Nach weiteren drei Monaten – im August – können Reinhard und Carsten Eimers dann schon mit der ganzjährigen Ernte anfangen. Hilfe bekommen sie dabei nicht nur von ihren Ehefrauen und den vier festangestellten Arbeitskräften, sondern auch von 6  bis 14 Erntehelfern – je nach Saison.
Zwischen August und November werden die Pastinaken mitsamt des Laubes aus der Erde gezogen und auf einem Roder maschinell vom Laub getrennt. Aufgrund der geringeren Laubmenge erfolgt das „Abschlegeln“, also die Trennung der Rübe vom Laub, im Zeitraum von November bis April direkt auf dem Feld.
Der anschließende Waschvorgang in einer Trommelwaschmaschine erinnert an die alltägliche Klamottenwäsche. Durch die mechanische Kraft der Trommelrotation löst sich der grobe Dreck vom Gemüse. Letzte Verunreinigungen werden in einer Poliermaschine entfernt.
Bevor die Kulturen in einem der drei Kühlhäuser auf ihren Abtransport zu Edeka Kempken warten, müssen sie nur noch von Hand sortiert und in Kisten verpackt werden.