Die edle Martinsgans
Der hausgemachte Gaumenschmaus zu St. Martin.
Als Brauch ist heute vor allem das traditionelle Martinsgansessen weit verbreitet. Gern wird erzählt, dass es seinen Ursprung in einer Legende über Martins Leben habe: Entgegen seinem eigenen Willen und unter Drängen des Volkes sollte Martin zum Bischof geweiht werden. Bescheiden wie Martin sein ganzes Dasein führte, versteckte er sich in einem Gänsestall. Die Gänse jedoch hätten so aufgeregt geschnattert, dass Martin gefunden wurde und geweiht werden konnte.
Festlich essen…
Eine andere Geschichte erzählt, dass eine schnatternde Gans den Bischof Martin bei seiner Predigt unterbrach als Sie in die Kirche gewatschelt kam. Als Dank wurde die Gans gefangen und zu einem Braten verarbeitet. Eher realistisch als diese Mythen und Legenden ist die Tatsache, dass in Zeiten des Lehnswesens eine am Martinstag fällige Lehnspflicht gezahlt werden musste. Genannt wurde diese Lehnspflicht “Martinsschoß”, was allein von der Namensgebung her der Ursprung für die Martinsgans gewesen sein könnte. Tatsächlich bestand diese Abgabe zur Lehenspflicht häufig aus einer Gans, wodurch sich letzten Endes der Begriff der “Martinsgans” bildete. Der Martinstag wurde traditionell mit einer Kirmes oder einem Tanzmusikabend gefeiert, wodurch sich anbot, die Gans zum Festessen zu machen und an genau diesem Tag festlich zu verspeisen.
Zusätzlich wurde den Gänsevögeln eine gewisse Heilwirkung nachgesagt, was die Wahl der Gans zum Festtagsschmaus bekräftigte. So sollte das Fett der Gans (und davon hat die Gans nicht wenig) gut gegen Gichtleiden sein, während das Blut Fieber senkende Wirkung hätte. Etwas kurios ist hingegen der Brauch, eine Feder des linken Flügels zu verbrennen, um das Ganze dann mit Wein zu vermischen und anschließend zu trinken. Dies soll beispielsweise Krampfanfällen vorbeugen. Traditionell wird die Gans in Deutschland meistens mit Rotkohl und Knödeln oder Kartoffelklößen gegessen, wobei es aber auch Variationen gibt. Passend hierzu ist Rotwein, wie zum Beispiel unser Rödinger Merlot – der perfekter Wein zur Gans.
Für ein traumhaftes Festessen finden Sie alle Zutaten und den leckeren Gänsebraten beim Kempken in der Fleischabteilung.