Wasserschloss Wickrath
Sehr empfehlenswert: Ein Ausflug zum Wasserschloss Wickrath.
Geschichtliches
Das vom Reichsgrafen von Quadt in der Mitte des 18. Jahrhunderts im barocken Stil erbaute Schloss entstand an der Stelle, an der sich im Mittelalter wahrscheinlich eine aus mehreren Gebäuden bestehende Burganlage befand. Von ihr gibt es aber kaum noch Belege oder bauliche Überreste.
Nachdem die mittelalterliche Burg 1745 durch einen Brand zerstört worden war, begann der damalige Besitzer, Graf Wilhelm Otto Friedrich von Quadt, mit dem Bau eines Schlosses an der Stelle der alten Burganlage. Wegen des sumpfigen Untergrundes musste man Eichenpfähle als Fundamente nutzen, was den Bau natürlich aufwändiger und teurer machte. Die Bevölkerung von Wickrath war, wahrscheinlich nicht immer ganz freiwillig, in den Bau des Schlosses eingebunden. Der Graf hingegen verbrachte die meiste Zeit während der Bauphase auf seinen Besitzungen in den Niederlanden.
Als die Schlossanlage 1772 fertiggestellt war, hatte sie um die 250.000 Gulden verschlungen. Eine auch für einen Grafen in der damaligen Zeit immense Summe. Dabei nutzte der Graf das Schloss wohl überwiegend nur als Sommerresidenz; die meiste Zeit verbrachte er auch nach der Fertigstellung des Schlosses in Nijmegen. Die Gestaltung des Schlosses mit einer Vor- und einer Hauptburg galt auch im 18. Jahrhundert schon als überholt. Die Karotte, ein Nebenarm der Niers, trennt die aus zwei Flügeln bestehende Vorburg vom „Hochschloss“, dem Hauptschloss. Letzteres wurde 1859 auf Geheiß der preußischen Zentralverwaltung gegen den Widerstand der Wickrather Bevölkerung wegen angeblicher Baufälligkeit abgerissen. 1875 baute man an seiner Statt das „Landstallmeisterhaus“. In ihm residierte fortan der Leiter des schon seit langem dort bestehenden Gestütes.
Die Parkanlage
Die um das Hochschloss herum im barocken Stil neu angelegte Parkanlage hingegen war und ist nach wie vor sehr ungewöhnlich, sie wurde nämlich in Form einer fünfeckigen Grafenkrone gestaltet. Dazu wurde die Niers so verlegt, dass Sie das Schlossgelände südlich und westlich umfließt. In dem großzügig angelegten Park finden sich u.a. Gestaltungselemente englischer Gartenanlagen. Besonders die verschiedenen Teiche und Gräben sowie die z.T. sehr alten großen Bäume machen den Park so eindrucksvoll. Im Laufe der Jahrhunderte waren einige Teiche verlandet. Im Zuge der dezentralen Landesgartenschau 2002 wurden die meisten jedoch wieder entschlammt, wobei ca. 30.000m² Schlamm abtransportiert werden mussten. Auch das Schloss wurde ab 2001 renoviert. Die Gesamtkosten der Schloss- und Parkrenovierung lagen bei 2,25 Mio. €.
Brückenbild
Insgesamt sechs sehr unterschiedlich und z.T. sehr aufwändig gestaltete Brücken prägen das Bild der Schlossanlage in besonderem Maße. Bedingt durch die Lage an Niers und Karotte und inmitten der Teichanlagen war ihr Bau nötig bzw. als planerisches Element gewollt. Einige der Brücken mussten abgerissen werden, wurden aber im alten Stil wieder neu errichtet, so dass das Gesamtbild erhalten blieb. Andere wurden nur verstärkt bzw. renoviert.
Ein Ausflugsziel
Im ehemaligen Landstallmeisterhaus befindet sich eine Gastwirtschaft. Weiterhin gibt ein Café und ein Restaurant mit Kaminzimmer und Terrasse. Ein Biergarten am See vervollständigt das gastronomische Angebot. Neben dem Landstallmeisterhaus befindet sich ein Landschaftspark mit einem Vergnügungsplatz. Auf der anderen Seite des Gebäudes gibt es einen Wasserspielplatz.
Auch über die Grenzen Mönchengladbachs hinaus bekannt ist das sogenannte „Fest am See“. Dabei handelt es sich um ein Volksfest, bei dem es Hundevorführungen, Sportveranstaltungen sowie einen großen Garten- und Bauernmarkt gibt. Im vergangenen Jahr soll es mehr als 20.000 Besucher dorthin gezogen haben.
Das Hauptaugenmerk der Besucher gilt in der Regel aber dem Gesamtensemble, bestehend aus den Gebäuden des Schlosses, den Brücken und den großzügigen Parkanlagen mit ihrer wunderschönen Pflanzen- und Tierwelt.