Curry- und Vegetarische Wurst
Wer hat sie erfunden und gibt es vegetarische Wurst?
Currywurst
Dass das beliebteste Fast-Food der Deutschen – wir verputzen jährlich etwa 800 Millionen Currywürste – eine deutsche Erfindung ist, wird kaum angezweifelt. Strittiger ist hingegen, ob Berlin oder Hamburg sich als Ursprungsstadt der Currywurst bezeichnen darf. Soviel vorweg: Im Duell um die Wurst hat Berlin die besseren Karten.
Die Hamburger Currywurst-Fans berufen sich auf die Novelle „Die Entdeckung der Currywurst“ des Schrift stellers Uwe Timm, in dem davon die Rede ist, dass der Leckerbissen bereits 1947 am Hamburger Großneumarkt verkauft wurde.
Ob das allerdings tatsächlich der Wahrheit entspricht, ist nicht ganz geklärt. Dagegen halten die Berliner das Patent einer Herta Heuwer. 1949 verkauft e diese in Berlin- Charlottenburg erstmals eine Bratwurst mit Currysoße. Zehn Jahre später ließ sie sich die beliebte „Chillup“-Soße patentieren und sorgte dafür, dass auch im Ausland die Currywurst als typisch Berlinerisch angesehen wird.
Vegetarische Wurst, gibt es das?
Diese Frage lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht zweifelsfrei beantworten. Schlägt man im Duden nach, finden sich zwei Definitionen für den Begriff „Wurst“. Erstens versteht man darunter ein Nahrungsmittel aus zerkleinertem Fleisch und Gewürzen, das in Därme gefüllt wird. Zweitens allerdings auch ganz allgemein etwas, das die Form einer länglichen Rolle hat und wie eine Wurst aussieht.
Anhand der zweiten Definition ließe sich also zweifelsfrei sagen: Ja, es gibt Lebensmittel, die Wurst genannt werden, allerdings nicht aus Fleisch bestehen. So ist es auch nicht verwunderlich, dass Produkte aus Soja oder Seitan mit der Bezeichnung „Veggie-Wurst“ werben und seit einigen Jahren die Supermarktregale füllen.
Viele Verbraucherschützer sehen hierin kein Problem, schließlich ist eine Unterscheidung zwischen vegetarischer und fleischhaltiger Wurst anhand der Verpackungsbeschriftung problemlos möglich, während viele Aspekte den Originalerzeugnissen ähneln müssen: Form, Farbe, Textur, Zubereitung, Geschmack usw. Das vereinfacht die Einordnung vegetarischer Produkte im Gegensatz zu Phantasienamen.
Der Deutsche Fleischer-Verband und Bundesernährungsminister Christian Schmidt sehen das hingegen anders: Bezeichnungen wie „Wurst“ oder „Schnitzel“ sollten lediglich tierischen Produkten vorbehalten bleiben.
Im Sommer vergangenen Jahres entschied der Europäische Gerichtshof bereits, dass rein pflanzliche Produkte nicht „Veggie-Käse“ oder „Tofu-Butter“ genannt werden dürfen. Ob sich das auch auf die Wurst-Debatte übertragen lässt, wird momentan noch heiß diskutiert.