Schloss Johannisberg
das erste Riesling-Weingut der Welt.
Im wunderschönen Geisenheim – einer kleinen Stadt im Rheingau-Taunus-Kreis – liegt das erste Riesling-Weingut der Welt: das Schloss Johannisberg. Gefühlt im Sekundentakt räumen die hier hergestellten Weine Bestnoten und begeisterte Rezensionen ab. Kenner wissen: Die Weinbaudomäne Schloss Johannisberg gehört zu den Top-Adressen, wenn es um deutschen Wein geht.
Rund 1200 Jahre Weinbaugeschichte sind mit dem Johannisberg verbunden: eine bewegte Historie, die im Lauf der Jahrhunderte das erste Riesling-Weingut der Welt und damit eine einzigartige Weinkultur hervorbrachte, die auf dem Johannisberg bis heute Bestand hat: Als Benediktinerkloster gegründet, wird die Johannisberger Abtei schnell zum Mittelpunkt und Initiator des Rheingauer Weinbaus. Im Herzen der unterirdischen Keller-Anlage befindet sich bis heute die „Bibliotheca subterranea“, die berühmte Schatzkammer des Schlosses mit ihren kostbaren Wein-Raritäten aus mehreren Jahrhunderten.
Ab dem Jahre 1716 gehört Schloss Johannisberg dem Fürstbischof in Fulda, der eine großzügige, dreiflügelige Schlossanlage nach dem Geschmack der Zeit errichten lässt. Diesen Besitzverhältnissen ist auch die Entdeckung der Spätlese auf Schloss Johannisberg zu verdanken: Im Jahre 1775 verspätete sich der Kurier, der in Fulda die Erlaubnis zum offiziellen Beginn der Weinlese einholen musste, um einige Wochen. Als er wieder in Johannisberg eintrifft, sind die Trauben bereits an den Rebstöcken verfault. Dem beherzten Kellermeister ist es zu verdanken, dass sie trotzdem geerntet werden und als Spätlese einen neuen Weinstil kreieren, der ab diesem Zeitpunkt auf dem Johannisberg zur Regel wird. Zwar berichten Chronisten schon 1730, dass manche Winzer „gern eine kleine Fäulnis abwarten, um zur größeren Süßigkeit der Trauben zu gelangen“, dennoch bleibt 1775 das Datum, das den Beginn einer planmäßig späten Lese von edelfaulen Trauben markiert. Ein Denkmal vor der Vinothek, die alle aktuellen Weine des Schlosses zum Probieren bereithält, erinnert an dieses Ereignis, das den weltweiten Siegeszug der Spätlese begründet.
Nach der Säkularisierung durch Kaiser Napoleon und der anschließenden gemeinsamen Verwaltung durch Preußen, Russland und Österreich, gelangt das Schloss 1816 in die Hände des Staatskanzlers des österreichischen Kaisers, Clemens Wenzel Lothar Fürst von Metternich, der damit für seine Verdienste im Wiener Kongress belohnt wurde. Der einflussreiche Metternich gesteht, „hier eine Ruhe zu genießen, welche ich als Wohltat zu fühlen weiß, und zu diesem Genuss trägt der Charakter, welcher der Gegend angehört, das Seinige bei.“
Im Zweiten Weltkrieg von Fliegerbomben getroffen und ausgebrannt, ist es Fürstin Tatiana und ihrem Mann Paul Alfons Fürst von Metternich zu verdanken, dass die beeindruckende Schlossanlage heute wieder in neuem Glanz erstrahlt. Die große alte Dame, die sich vor allem im kulturellen Bereich im Rheingau und weit darüber hinaus verdient gemacht hat, lebte bis zu ihrem Tod im Juli 2006 auf Schloss Johannisberg. Über alle Stürme der Zeit hinweg ist die Weinkultur auf Schloss Johannisberg lebendig geblieben, hier hat der Riesling sein authentisches Monument gefunden. Sich dieser historischen Verantwortung bewusst, wird mit jedem neuen Jahrgang auf dem Johannisberg diese einzigartige Riesling-Kultur fortgeführt.