Bild: Produktionsleiter Friedrich Fischer präsentiert stolz sein Bonbonlager
Handgemachte Bonbons aus Duisburg
Fast jeder kennt ihre Glühweinbonbons vom Weihnachtsmarkt.
Firmen-Steckbrief
- Firmengründung: 1949
- Firmengründer: Wilhelm Müller
- Geschäftsführer: Heinz-Peter Sistenich
- Mitarbeiter: ca. 50
- Sortiment: 52 verschiedene Sorten
- Produktion pro Tag: bis zu 2 Tonnen
- Pro Jahr: 50 Millionen Bonbons
- Gewicht eines Bonbons: 3,33 g
- Export nach: USA, Kanada, Italien, Niederlande und Spanien
Bonbons aus Duisburg
Gleich am Toeppersee in Duisburg- Rheinhausen steht die Traditionsfabrik von Wilhelm Müller. Hier gibt es keine Massenproduktion: Die Bonbons werden mit ausgewählten Zutaten und fast 100 Jahre alten Rezepten handwerklich hergestellt und abgefüllt. In kleinen Kupferkesseln und mit ganz wenig Maschinerie werden hier täglich ein bis zwei Tonnen Bonbons produziert.
Heinz-Peter Sistenich, Chef bei Bonbon Müller und Schwiegersohn des verstorbenen Wilhelm Müller, legt großen Wert auf die alten Bräuche und die Qualität seiner Produkte als Alleinstellungsmerkmal.
Traditionstreu kommen ihm auch keine künstlichen Aromen oder Farbstoffe in die Tüte. Stattdessen gibt es hochwertiges Anisöl aus Spanien und Menthol aus China.Zu den über 50 erhältlichen Bonbonsorten gehören unter anderem die erfrischenden Rachenfeuer-Bonbons, die dunklen Salmiakwaffeln oder die bekannten Knöterichpastillen, die alle eine Vielzahl an heilenden Kräutern enthalten. Auch ist wortwörtlich jedes Bonbon „koscher“. und es werden sogar vegane und Diabetiker-freundliche Varianten angeboten.
Deutschlandweit ist Wilhelm Müller außerdem der einzige Hersteller, der noch die beliebten Brotbonbons herstellt, die damals noch von Omi in der Bratpfanne mit Kokosraspeln kreiert wurden.
Ab sofort bei Edeka Kempken
Normalerweise findet man die gesunden Süßwaren auf Wochenmärkten in Duisburg und Umgebung. Mit direktem Kontakt zum Kunden werden sie dort seit vielen Jahren an den Mann gebracht. Auch auf Trödelmärkten und weiteren Veranstaltungen (Kirmes, diverse Feste, Stadien) in ganz Nordrhein-Westfalen und bei kaltem Wetter dann auch bald wieder auf Weihnachtsmärkten können Sie ihre Stände finden. Doch nun können sich auch alle Edeka Kempken Kunden freuen: Die Duisburger Drops sind ab sofort ganz exklusiv in den Edeka Kempken Regalen zu finden; regionale Erzeuger werden bei uns schließlich schon seit Jahren groß geschrieben. So wissen Sie genau, was Sie bekommen und von wem es kommt.
Begeisterung in Amerika
Nicht nur auf den genannten Wochenmärkten und bei Edeka Kempken lassen sich die leckeren Bonbons finden. Unter der Eigenmarke Ariosan bietet Wilhelm Müller seine Hustenbonbons auch in Apotheken in ganz Deutschland und Österreich an. Aber eigentlich doch schade, dass dem Rest der Welt dieses Geschmackserlebnis verwehrt bleibt. Falsch gedacht!
Trotz der kleinen Auflage werden die kleinen Drops unter dem Vertrieb „Cändy Meister“, sogar in die USA und nach Kanada verkauft. Auf dem Weihnachtsmarkt in Vancouver wurden die „Made in Germany“-Bonbons für ihre Natürlichkeit und Einzigartigkeit geschätzt. 2012 wurde der Stand sogar zum beliebtesten des ganzen Marktes gekürt. Dies zeigt, dass man selbst im Ausland vom Geschmack der Duisburger Bonbons überzeugt ist und es erklärt, warum sich der kleine Betrieb seit so langer Zeit mit der großen Konkurrenz messen kann. Mit der Aussprache des Namens „Wilhelm Müller“, tun sich die Amerikaner jedoch noch ein bisschen schwer.
Glühweinbonbons
Der Dauerrenner, sowohl in Deutschland als auch auswärts, sind übrigens die fruchtigen Glühweinbonbons, deren Geschmack über mehrere Jahre verfeinert wurde. Mittlerweile gehören sie schon fast zu Weihnachten wie Spekulatius und Lebkuchen. Da kann das Fest ja kommen!
Das genaue Rezept für die beliebten Glühweinbonbons behält Herr Sistenich ganz geheim verschlossen in einem Tresor; denn Nachahmer gibt es einige. Trotzdem verrät er: Alkohol ist keiner drin. Damit ist der Punsch in Bonbonform für Jung und Alt geeignet.
Vom Essensboten zum Bonbonkocher
Im Alter von 10 Jahren wurde Wilhelm Müller das erste Mal von der süßen Zuckermasse verzaubert. Täglich brachte er dem damaligen Bonbonmeister der Kanold AG, die besonders für ihre Sahnebonbons bekannt waren, sein Mittagessen. Der Blick hinter die Kulissen muss einen bleibenden Eindruck hinterlassen haben, denn später entschied er sich dazu, sich als Lehrling bei eben jenem Betrieb zu bewerben.
1949 eröffnete er sein eigenes Familienunternehmen und machte sich als erster Bonbonkocher selbstständig, der die Bonbons vor den Augen der Kunden frisch zubereitete. Gemeinsam mit seiner Frau tüftelte er jahrelang an vielen Rezepten – vor allem jenen, die dank verschiedenster Kräuter Erkältungsbeschwerden den Kampf ansagten. Die frischen Bonbons wurden schnell zum Renner und Wilhelm Müller erwarb nach langen Bemühungen im Jahre 1969 die heutigen Räumlichkeiten in Rheinhausen und beschäftigte dort bald über 50 Mitarbeiter.
Seine ältere Tochter Karin, welche tatkräftig im Unternehmen mithalf, heiratete den Maschinenbautechniker Heinz-Peter Sistenich, der vom Wirken und der Tatkraft seines Schwiegervaters so angetan war, dass er umsattelte und den Verkauf der Müllerbonbons übernahm. Der Gründer persönlich bildete seinen Enkel Frank Sistenich zur Fachkraft für Süßwarentechnik aus.
Wilhelm Müller Gründer der Firma