Bild: Frische Pflaumen und Zwetschgen aus Tönisvorst – Gemeinsam mit ihrem Mann Karl versorgt Anne Panzer neben ihren beiden Hofläden auch Edeka Kempken mit frischem Obst und Gemüse.
prächtiges Farbenspiel
in Unterweiden
Der Obsthof Unterweiden ist ein klassischer niederrheinischer Bauernhof und seit weit über 100 Jahren im Familienbesitz. Wo die Familien von 1900 bis 1970 noch mit Kühen, Schweinen, Hühnern und Ackerbau ihrer Arbeit nachgingen, steht heute ein vielfältiger Betrieb mit zwei eigenen Hofläden.
Integrität, Regionalität und Fortschritt – Vokabular wie aus einem Marketing- Lehrbuch. Aber welche Wörter soll man stattdessen verwenden, wenn diese zu 100 % zutreffen. So der Fall beim Obsthof Unterweiden in Tönisvorst.
Integrierter Anbau
Auf den Feldern der Familie Panzer findet man neben Obst und Gemüse auch unzählige „Wohnzimmer“ für sogenannte Nutztiere. Sitzstangen für Greifvögel, Steinhaufen für Igel oder Brutkästen für Vögel. Neben unterschiedlichsten Insektenarten sorgen die dafür, dass ein Gleichgewicht zwischen Schädlingen und Nutztieren entsteht. So können umweltschonende Spritzungen auf das Notwendigste reduziert
werden. Im Fachkreisen nennt man dieses Vorgehen „Schadschwellenprinzip“, das symbolisch für die kontrollierten und umweltschonenden Anbaumethoden vom Obsthof Unterweiden steht. Wie der Slogan im Logo schon sagt: „Beste Grüße von Mutter Natur“ – und das soll auch so bleiben.
Regional & saisonal
Ein umweltbewusster Anbau geht in vielen Fällen mit einem Fokus auf Regionalität und Saisonalität einher. „Wir pflanzen und ernten in der Region – für die Region“, erzählt Anne Panzer.
Dabei probiert sie mit ihrem Mann immer wieder neue Sorten und Anbautechniken aus. Die, die zu Region, Klima und Bodenbeschaffenheit des Niederrheins passen, finden dann ihren Platz und werden mit viel Liebe kultiviert.
Offen für Neues
Früher war nicht alles besser. Mit der Zeit sind alte Produktionsmethoden überholt, an ihre Stelle treten neue, moderne Techniken, die enorme Vorteile mit sich bringen. Während sich viele traditionelle Betriebe gegen eine Modernisierung wehren, sieht sich der Obsthof Unterweiden als zukunftsorientiertes und innovatives Unternehmen. Selbstverständlich immer mit einem kritischen Blick, aber grundsätzlich positiv gegenüber Neuem. Eine Vorreiterrolle am Niederrhein nahm die Familie Panzer ein, als sie bereits vor mehreren Jahren Hagelnetze über die Apfelanbauflächen spannten, um die Äpfel gegen Hagelschäden zu schützen. Mit der Zeit zogen immer mehr und mehr ihrer Mitstreiter nach. Neben dem Schutz vor Witterungsverfall durch Sonne, Regen oder Wind wird auch beim Umgang mit natürlichen Ressourcen auf moderne Technik gesetzt.
So kann zum Beispiel viel Wasser gespart werden, indem die Pflaumen- und Kirschplantagen über eine Tropfleitungsanlage sparsam und verantwortungsvoll versorgt werden.
Ackerbau & Obstbau
Traditionell wird auf dem Obsthof Unterweiden Ackerbau betrieben. Das ist natürlich auch heute noch so – insbesondere der Anbau von Kartoffeln ist hervorzuheben. Etwa 10 verschiedene Sorten sorgen dabei für eine hohe Vielfalt, die keine Kundenwünsche offen lässt. Selbst die vieler Kinder nicht: Ein besonderer Augenmerk liegt auf der gezielten Herstellung von Kartoffeln für Pommes frites.
Seit Anfang der 90er gewinnt der Obstbau immer mehr an Bedeutung. Äpfel, Birnen, Erdbeeren, Kirschen, Pflaumen… die Liste ist lang. Neben einem umfangreichen Obst-Angebot im eigenen Hofladen sorgt das auch für bunte Felder in Tönisvorst.
Besonders farbenfroh wird es ab Mitte Juli, wenn die ersten Pflaumen erntereif sind. Anfangs sind dies die saftigen Opal-Pflaumen sowie Frühzwetschgen, später folgen Mirabellen und eine Vielzahl unterschiedlicher Pflaumensorten. Nicht unerwähnt soll natürlich auch der Anbau der beiden Hauptkulturen Birnen und Äpfel bleiben, schließlich gilt Tönisvorst als „die Apfelstadt am Niederrhein“, sogar mit eigener Apfelkönigin.
Nicht verwunderlich also, dass der Obsthof Unterweiden weit mehr als ein dutzend verschiedene Apfelsorten mit Besonderheiten wie Rubinette, Wellant oder Delbard-Estivale anbieten kann.
» Regionalität und Saisonalität sind in unserem Betrieb zentrales Thema und werden im Anbau sowie in der Vermarktung gelebt. « Anne Panzer, Obsthof Unterweiden